Berliner Weiße - Das Trendgetränk erlebt sein Comeback!
Rot oder Grün? Das hat in diesem Fall nichts mit Politik aus dem aktuellen Berlin zu tun, es geht um die Berliner Weiße, dem etwas in Vergessenheit geratenem tollen Weizenbier mit wenig Alkohol und feiner Säure. Serviert wird diese wunderbare Erfrischung in einer weitläufigen Schale mit Fuß und kurzem Strohhalm.
Rot oder Grün ist die Standardfrage des Kellners und erfragt den dazugehörigen Geschmack des Sirups, nämlich Himbeer- oder Waldmeistersirup
Und das wäre beinahe ihr Untergang gewesen.
Beide Sirupe haben nichts mit der Entstehung der Berliner Weisse zu tun.
Der Ursprung der Berliner Weiße könnte in Halberstadt im Broyhan liegen, oder aber auch im Breslauer Schöps, vielleicht haben es auch die Hugenotten mit hergebracht. Es gibt also viele Theorien, wie das Weißbier den Weg nach Berlin gefunden hat, welche der Wahrheit am nächsten kommt, klären wir hier nicht, wichtig ist, dass es die Berliner Weiße gibt und auch weiterhin geben wird. Dieses recht eigen schmeckende Bier mit seiner besonderen Note möchten wir nicht mehr missen.
Gebraut wird es als Schankbier. Das sind Biere mit geringerer Stammwürze und damit auch mit geringerem Alkoholgehalt als das Durchschnittsbier. Der Anteil an Weizenmalz liegt bei weit über 50%, wodurch ein leichtes, erfrischendes Bier, ohne viel Alkohol entsteht. Ebendiese Herstellung und Zusammensetzung führt auch zu der besonderen Säure. Außer Hefe schleichen sich auch noch Milchsäurebakterien (Lactobacillus) in das Bier ein und vergären einen Teil des Alkohols zu Säure, die erfreulicherweise einen leckeren, außergewöhnlichen Geschmack in das Weißbier trägt.
Ein saures und sehr erfrischendes Getränk, das man den ganzen Tag über genießen kann
Die Feinschmecker, die Franzosen im Umkreis von Napoleon kamen auf den Geschmack und hatten schnell einen großartigen Namen für das Bier: Champagne du Nord.
Diese Weiße erfreute sich in Berlin im 19. Jahrhundert größter Beliebtheit und war das meist gebraute Bier in Berlin.
Es war nicht üblich die Berliner Weiße als Mischgetränk zu servieren, schon gar nicht mit Sirup, höchstens mit einem Kümmelschnaps oder einem Korn.
Das Ausschenken mit Waldmeister- oder auch Himbeersirup wäre daher auch beinahe das Ende der Berliner Weiße gewesen. Immer mehr wurden auch in Berlin andere Biersorten gebraut und getrunken.
Von den Großbrauereien ist das Berliner Kindl als Weißbier übrig geblieben
Heute haben sich einige Craft Brauereien wieder der klassischen Produktion gewidmet und es gibt zum Glück wieder verschiedene, großartige Berliner Weißbiere. Diese liebevoll gebrauten Biere sind es wert sie zu probieren.
Um nur ein paar zu nennen, wie Schneeeule, BRLO, Brauhaus Lemke, Brewbaker, Berliner Berg...